Ist nichts die Welt
Und wie sie treibt?
Ist nichts der Wald
Den Dichter schreibt?
Sind nichts die Leben
Allen Seins?
Ist nichts das Streben
Unsres Scheins?
Nein, Nichts ist wirklich
Niemals wahr.
Denn aus dem Nichts
Die Welt gebar.
So ist doch Leere
Auch kein Nicht.
Denn in der Schwere
Schafft sich Licht.
Auch du bist Was,
Aus Nichts geboren
Und hast den Spaß
Auch nie verloren
An Hier und Jetzt
An Heut und Nun.
Um nichts gefetzt
Beim Garnichts tun.
Denn mein Geschenk für diesen Tag
Ist einfach Nichts, so wie gewünscht.
Und weil ich Nichts so gar nicht mag
Hab ich’s in Wort und Ton getüncht.
(18.07.2004)
gewidmet Felicitas Ullrich
Hmmm... Ich glaub, das ist die Widmungswoche *grinst schief* Der Grund für dieses Gedicht war eigentlich die klassiche Frage: "Was wünscht du dir zum Geburtstag?" und sie meinte "Nichts"... Naja, Wünsche sollen erfüllt werden, oder? *zwinkert*
So entstanden diese Verse...
Myr, Windwanderer
Myr - 3. Mai, 12:52
Die Welt ist grau,
Die Welt ist trist-
Die Welt ist müde.
Die Welt, sie ist
Doch manches Mal von Schmerz gefüllt,
Von Menschen oft ins Herz gehüllt
Und ist doch nur sie selbst.
Was nützen Sorgen, Zweifel, Plagen?
Was nützt all’ Übel dieser Welt?
Wir sind nicht da, nur zu ertragen-
Wir sind nur da, weil’s uns gefällt!
Nein, traurig sein ist gar nicht schön,
Wenn finstre Herzen nicht erblühn’
Wo sehen wir dann noch das Licht?
Der Sonnenstrahl, wärmt er dich nicht?
Und lachst du nicht in Blumenfeldern?
Und freust dich nicht in bunten Wäldern?
Und ist die Welt nicht wunderschön?
Du brauchst nur einfach hinzusehen...
So gräm dich nicht all der Gezeiten
Und all des Ärgers dieser Welt-
Die Welt ist da, um zu erheitern
Und dafür braucht’s nicht Zeit und Geld.
Nein, dafür braucht es eines,
Was viele Menschen nie versteh’n:
Der Sinn des Lebens
Ist das Lachen,
Die Fröhlichkeit in allen Gassen,
In allen Ländern, Dörfern, Städten
Wollen wir’s heraustrompeten:
So kommt, ihr Leut’ und seht uns froh!
So kommt, wir lachen sowieso!
Und ist der Tag auch trüb und grau
Die Welt sie lacht wie wir, da, schau!
(29.11.2003)
gewidmet Sabine Müller
Nun, wie oben schon geschrieben: Dieses Gedicht ist einer guten Freundin von mir gewidmet... Zu ihrem Geburtstag war sie irgendwie ein wenig deprimiert und in einer alles-ist-Mist-Phase, da dachte ich mir: Schreib doch etwas, das sie aufheitert...
Gut, das hat sogar geklappt *grinsel*
Mehr tieferen Sinn gibt es da eigentlich auch nicht... Es soll eben ausdrücken, dass man sich nicht immer über alles aufregen soll, sondern der Welt mit einem Lachen begegnen kann...
Myr, Windwanderer
Myr - 2. Mai, 08:59
Zu frühester Stund,
Im Wald auf dem Lande,
Da knüpfen zwei Vögel
Die Liebesbande.
In tausend Gesängen
Am Boden vermischt
Mit Blättern und Regen:
Ein Abdruck, verwischt.
Der kündet von Tagen
Die früher gescheh’n-
Ein Eber im Dickicht,
Der hat es geseh’n.
Der Eber mit Hauern,
So hart wie ein Stein.
Der Eber mag schauen,
Denn sein Herz ist rein.
Ein winziges Wesen,
Nur groß wie sein Huf,
Das mit einer Hasel
Den Pilzkreis dort schuf.
Nicht größer als Pilze,
Doch älter als Baum-
Das zarte Wesen
Fast so wie ein Traum.
Und tanzend im Reigen
Kam Feenvolk einher.
Sie spielten und lachten
Und weinten nicht mehr.
Dort hinter der Lichtung:
Ein Knacken, ein Ast!
Ein Menschlein im Walde,
Auf vieles gefasst.
Der Mensch, groß und kräftig,
Mit Narben bewehrt.
Wollt Nahrung nur suchen-
Doch das ward verwehrt.
Zerfetzt seine Kleider,
Zerschunden sein Leib-
Er sehnt sich nach Hause,
Hin zu seinem Weib.
Nur einer, der ist es,
Aus Menschengeschlecht.
Und Kobold, dem Kleinen
Kommt das gerade recht.
Ein Kichern in Zweigen,
Ein Rauschen im Laub,
Da wirbelt schon auf
Vom Waldboden Staub.
Und Menschlein schrickt panisch,
Vom Kobold verlacht,
Mit wedelnden Armen-
So lang, bis es kracht.
Durch Äste und Dickicht,
Durch Dornengestrüpp-
Da flieht er, der Mensch
Nach Hause zurück.
Da kommen von Bäumen,
Aus Erde und Luft
Die Elfen und Feen-
Ein himmlischer Duft.
Die Elfen, so edel,
So alt und voll Macht-
Die Kinder der Mutter
In zeitloser Wacht.
Und freudiger Reigen
Schwingt glücklich umher.
Auf ewig verweilen-
Nein, das ist nicht schwer.
(13.04.2003)
Warum Waldgeister? Warum so bösartig? Naja, bösartig ist das falsche Wort... Eigentlich wollte ich mit diesem Gedicht ausdrücken, wie die Menschen in die Welt der Geister eindringen und nach ihren Zwecken formen wollen, was natürlich zur Folge hat, dass das Feenvolk und natürlich auch alle anderen sich gestört fühlen. Der von mir benannte Kobold nun war es, der die Sache in die Hand nahm und dem Eindringling einen gehörigen Schreck (und ich betone: Schreck, warum sollte er ihm was tun?) einjagte...
Dadurch kommt er gewissermaßen in eine Heldenrolle, da er den Feentanz vor einer tatsächlichen Störung bewahrt hat, ist aber auch der Verräter, da er den Menschen dazu gebracht hat, noch lauter und störender zu werden...
Es steckt gewissermaßen viel Weltsicht in diesem Gedicht, könnte man sagen...
Myr, der jetzt langsam doch zur Uni gehen wird...
Myr - 28. Apr, 10:44
In Wald und in Nächten,
In Bäumen und Sturm.
Dort steht er, der Dunkle-
Ein finsterer Turm.
Ein schattig Gebäude,
Ruine und Heim
Von düsteren Mächten-
Nichts Gutes dringt ein.
Verschlungen vom Bösen,
Gebannt hier im Tod-
Dort liegt sie, die Jungfer.
Ihr Kleid, es ist rot.
Sie suchte zu retten
Das Gute vom Wald
Und starb ohne Beistand-
Ihr Herz, es ist kalt.
Verloren die Träume,
Kein Leben im Leib-
So liegt unter Steinen
Das himmlische Weib.
Doch Hoffnung, die schimmert
Durch Heldengestalt.
Ein Ritter, der reitet-
Er naht, ja, schon bald.
Zerschlägt alles Übel,
Bringt Licht in das Land.
Hat mit seiner Klinge
Das Dunkel gebannt.
Die Jungfer er findet,
Entreißt sie der Nacht.
Bringt sie nun zur Ruhe,
Zur ewigen Wacht.
Auf Anhöh´n die grünen,
In Hügeln von Feen-
Dort hat man die Jungfer
Für immer geseh´n.
(15.12.2002)
Was gibt es zu diesem Gedicht zu sagen? Nun:
Eigentlich ist dies ein Geschenk für eine ehemalige Klassenkameradin, Juliane Gühring.
Um genau zu sein entstand es auch auf ihrer Geburtstagsfeier *grinst schief* Das war mal wieder so eine spontane Eingebung, bei der mir fast mythenhafte Gedichte einfach so einfallen und ich sie schnellstmöglich aufschreiben muss, weil ich sie sonst vergesse.
Und ich weiß, dass es mich immer wieder ärgert, wenn man mich dann fragt, ob ich Fantasy schreibe: Nein!
Zudem hat dieses Gedicht auch noch eine interessante Geschichte bei meiner Musterung abbekommen. Die Ärztin war so eine grässliche Person, die meinte, freundliche Tante spielen zu müssen:
Ärztin: Treiben sie Sport?
Myr: Nicht wenn's anders geht...
Ärztin: Aber sie müssen doch irgendetwas machen!
Myr: Naja, ich schreibe Gedichte...
Ärztin: Ach? Können sie mir denn da mal eins zeigen?
Myr: Warum nicht? (Gedanken: Wenn sie das glücklich macht...)
(In meinem Notizbuch fand sich dieses Gedicht nun als am besten lesbar...)
Ärztin: *liest* So düster für einen so jungen Menschen...
Myr: Hey! Das hat doch sogar ein glückliches Ende! *grummel* (und kurz davor, vor Lachen vom Stuhl zu kippen ;))
Myr - 27. Apr, 15:30
Wenn die Nacht die Sinne täuscht,
Wenn nirgends klinget ein Geräusch,
Wenn niemand denkt, der Tag vergessen-
Dann will ich meine Welt ermessen.
So leis’ und still wie nur ein Wind
Und dabei eifrig wie ein Kind,
So huschen fort die Augenblicke
In denen ich die Liebe schicke.
Das Herz allein und auch die Seele
Sehen, womit ich mich quäle,
Doch hier und jetzt, in dem Moment
Da sind mir alle Sorgen fremd.
Da bin nur ich mit meinen Geistern,
Die streben, suchen, zaudern, meistern-
Da bin nur Ich, mit mir allein.
Da kann ich wirklich Ich nur sein.
Die Stille Ruhe im Gemüt,
Die Energie, die um mich glüht.
Das Leben unterm Silbermond,
Es hat sich immer schon gelohnt.
Und lass ich die Gedanken treiben,
So lass ich meine Seele schreiben
Und hier, in dieser stillen Stunde,
Da machen Hoffnungen die Runde.
Gedanken, was einst war und ist,
Gefühle- Ich hab Dich vermisst!
Und in dem trauten Augenblick,
Da schau ich nimmermehr zurück.
Denn was einst war, das ist vergessen,
Dem nachzugrämen wär vermessen.
Denn hier und jetzt in dem Moment,
In dem die liebe Sehnsucht brennt,
Da kenne ich nicht Hass und Neid,
Da kenne ich nicht Lieb’ und Freud,
Da kenne ich nur... den Moment
In dem mir alle Ängste fremd.
(17.10.2004)
Warum? Nun, allgemein gesprochen könnte ich jetzt sagen, es war einfach ein guter Moment (und das wäre nicht gelogen).
Aber es wäre nur die halbe Wahrheit.
Tatsächlich fühle ich mich immer unwohl, wenn bestimmte Themen in der Gegenwart von Fremden angeschnitten werden. Dazu gehört Magie bei mir ganz eindeutig dazu. Ich brauche ein gewisses Vertrauen, um mit jemandem über Magie zu sprechen. Vielleicht ist es noch ein Relikt der letzten Jahrhunderte, das ich mir noch nicht abgewöhnt habe. Vielleicht weiß ich in meinem Inneren auch, dass es so besser für mich ist. Wer kann das sagen?
Myr
Myr - 27. Apr, 15:23
Auf strahlenden Schwingen
Entdeck ich die Welt.
Zu künden von Dingen,
Die Schicksal nur hält.
Mit silbrigen Klingen
Erkenn ich das Herz.
Zu singen im Ringen
Von Wahrheit und Schmerz.
In leuchtendem Scheine,
Da seh ich den Stern.
Der kündet die Eine,
Die kommt von so fern.
Mit silbernen Augen
Erblick ich die Nacht:
Dort, möchte ich glauben,
Der Schläfer erwacht.
In Schatten gehüllt,
So finde ich dich-
Versteckt, unerfüllt:
Hier scheint dir kein Licht!
In nächtlichem Schimmer,
Da fühl ich die Angst,
Wenn du mir für immer
Erzählst, wenn du bangst.
In Wassern verborgen,
Da rief ich den Traum
Der singt dir vom Morgen
Und sonnigem Baum.
Auf sonnigem Baume,
Da sahst du das Licht-
Erblindet für immer,
Doch fürchtest dich nicht.
Im Feuer der Sonne,
Da brannte die Lust-
Dort fühlst du die Wonne,
Vergessen dein Frust.
Im Wind auf den Wiesen,
Verlorst du die Nacht.
Bist mir, wie verwandelt,
Nie wieder erwacht.
(18.04.2005)
Was waren meine Gedanken dabei? Nun, hauptsächlich wollte ich etwas über meine Flügel schreiben, aber dann bin ich abgedriftet zu dieser kleinen Geschichte der Liebe von Tag und Nacht.
Mir persönlich gefällt dieses Gedicht sehr gut, ich denke, dass es emotional recht gut ausdrückt, wie ich von Zeit zu Zeit fühle...
Myr, wandernd auf gedanklichen Pfaden
Myr - 27. Apr, 15:19