Schlaf, oder über die Träume von Geistern
„So muss ich träumend schlafen geh’n
Um Menschenherzen zu versteh’n.“
So spricht der Traum,
So geht das Wort.
In diesem Sinne muss ich fort,
In Stimmenchören aufgewacht
Das sind die Geister in der Nacht.
Verwirrung lauscht dem Feensang,
Die Worte kreischen, werden bang
Und Traumes Arm umwebt das Feld
Denn Menschenwerke sind gefällt.
Verstehen kann ich dieses nicht,
Der Traum schwebt hinter Bühnenlicht.
Und spür ich auch den alten Spruch,
So führt es dennoch nur zum Bruch.
Entschlingt den Wandel der Gezeiten
Wenn Engelsschwingen sich verbreiten
Wenn Glockenklang in Wäldern starb
Verloren in der Welten Grab
Doch wach ich nun aus jenem Traum
Und liege wieder hier, im Baum,
In dem ich fühlte meine Rast
Nach einer langen Tages Hast
Im Schlaf, da waren wirre Bilder
Der Sonnenschein, er wirkt nun milder
Hab ich denn so viel Zeit verbracht?
Einhundert Jahre Schlaf gemacht
Doch was ich sah, war’s denn nicht echt?
So fühlte ich vor Angst mich schlecht
Und dennoch- alles scheint wie immer
Im fernen blick ich Fackelschimmer
Hab Abend auch im Baum verbracht
Nun rufen Stimmen durch die Nacht
Ich folge ihnen, find zurück
In’s alte Dorf. Ich werd verrückt!
Hier ist ja nichts mehr wie es war!
Verwirrt seh ich die Häuserschar
Seh kleine Wesen schlafen geh’n
Um träumend ihre Nacht zu seh’n
Die alten Freunde sind noch immer,
In neuen Körpern schau’n sie grimmer
Ach, als ich es je geseh’n –
Ach, was ist denn nur gescheh’n?
Ein alter Freund spricht mich nun an
Und schon steh ich in einem Bann
„Die Welt entzweit und tief verdorben –
Wo warst du? Wir sind grau vor Sorgen!“
„Im Traum sah ich die Welt zerstört
Hab hundert Jahr nicht zugehört
Ich schlief in Traum und Blätternest
Bin wieder hier und manifest
Doch Freund, nun sprich, was ist gescheh’n?
„In Traum bleiben nur kleine Feen!
Du warst doch älter, stärker schon –
Nun komm und ernte deinen Lohn!
Die Menschen formten ihre Welt
So sehr, das sie zusammenfällt.
Und uns’re Welt fällt mit darnieder
So künden heute uns’re Lieder.
In Trümmern nun liegt unser Hain
In Feuerruß und auch Gebein
Dein Traum, er war wohl wirklich wahr
Wir leben immer in Gefahr.“
„Ach Freund, so schrecklich war es nicht:
Wir leben, andres zählt mir nicht!“
Mit diesem Wort und ohne Kraft
Erwachte ich in Blätterpracht
In Frühlingsbaum und voller Glück
Kehr nie mehr in den Traum zurück.
„Nie wieder will ich schlafen geh’n –
Kann Menschenherzen nie versteh’n.“
(21.04.2005)
Ich geb's ja zu- ich hab schon einige bessere Gedichte geschrieben, so gut find ich es persönlich nicht... Geschrieben wurde es auch schlichter Langeweile in Bibelkunde Neues Testament (das ich danach dann nie wieder besucht habe...), der Aufhänger waren die ersten beiden Verse, die mir früh auf dem Weg zur Uni in den Sinn kamen und eigentlich sehr gefielen... Leider ist es trotzdem nicht wirklich was geworden...
Im Endeffekt geht es um einen Geist, der einschläft und dabei von der Zerstörung der Menschenwelt träumt, woraufhin in Reaktion darauf natürlich auch die anderen Welten zerstört werden... Was kann man dazu weiter sagen? Ich denke, wenn diese Welt zerstört wird (wobei, wenn ich von Welt spreche, natürlich insgesamt gesehen nicht nur dieser Planet gemeint ist...), dann geht auch die Anderswelt unter- ebenso wie jede andere Welt das auch tun wird...
Das wollte ich mit diesem Gedicht ausdrücken...
Myr, Windwanderer
Um Menschenherzen zu versteh’n.“
So spricht der Traum,
So geht das Wort.
In diesem Sinne muss ich fort,
In Stimmenchören aufgewacht
Das sind die Geister in der Nacht.
Verwirrung lauscht dem Feensang,
Die Worte kreischen, werden bang
Und Traumes Arm umwebt das Feld
Denn Menschenwerke sind gefällt.
Verstehen kann ich dieses nicht,
Der Traum schwebt hinter Bühnenlicht.
Und spür ich auch den alten Spruch,
So führt es dennoch nur zum Bruch.
Entschlingt den Wandel der Gezeiten
Wenn Engelsschwingen sich verbreiten
Wenn Glockenklang in Wäldern starb
Verloren in der Welten Grab
Doch wach ich nun aus jenem Traum
Und liege wieder hier, im Baum,
In dem ich fühlte meine Rast
Nach einer langen Tages Hast
Im Schlaf, da waren wirre Bilder
Der Sonnenschein, er wirkt nun milder
Hab ich denn so viel Zeit verbracht?
Einhundert Jahre Schlaf gemacht
Doch was ich sah, war’s denn nicht echt?
So fühlte ich vor Angst mich schlecht
Und dennoch- alles scheint wie immer
Im fernen blick ich Fackelschimmer
Hab Abend auch im Baum verbracht
Nun rufen Stimmen durch die Nacht
Ich folge ihnen, find zurück
In’s alte Dorf. Ich werd verrückt!
Hier ist ja nichts mehr wie es war!
Verwirrt seh ich die Häuserschar
Seh kleine Wesen schlafen geh’n
Um träumend ihre Nacht zu seh’n
Die alten Freunde sind noch immer,
In neuen Körpern schau’n sie grimmer
Ach, als ich es je geseh’n –
Ach, was ist denn nur gescheh’n?
Ein alter Freund spricht mich nun an
Und schon steh ich in einem Bann
„Die Welt entzweit und tief verdorben –
Wo warst du? Wir sind grau vor Sorgen!“
„Im Traum sah ich die Welt zerstört
Hab hundert Jahr nicht zugehört
Ich schlief in Traum und Blätternest
Bin wieder hier und manifest
Doch Freund, nun sprich, was ist gescheh’n?
„In Traum bleiben nur kleine Feen!
Du warst doch älter, stärker schon –
Nun komm und ernte deinen Lohn!
Die Menschen formten ihre Welt
So sehr, das sie zusammenfällt.
Und uns’re Welt fällt mit darnieder
So künden heute uns’re Lieder.
In Trümmern nun liegt unser Hain
In Feuerruß und auch Gebein
Dein Traum, er war wohl wirklich wahr
Wir leben immer in Gefahr.“
„Ach Freund, so schrecklich war es nicht:
Wir leben, andres zählt mir nicht!“
Mit diesem Wort und ohne Kraft
Erwachte ich in Blätterpracht
In Frühlingsbaum und voller Glück
Kehr nie mehr in den Traum zurück.
„Nie wieder will ich schlafen geh’n –
Kann Menschenherzen nie versteh’n.“
(21.04.2005)
Ich geb's ja zu- ich hab schon einige bessere Gedichte geschrieben, so gut find ich es persönlich nicht... Geschrieben wurde es auch schlichter Langeweile in Bibelkunde Neues Testament (das ich danach dann nie wieder besucht habe...), der Aufhänger waren die ersten beiden Verse, die mir früh auf dem Weg zur Uni in den Sinn kamen und eigentlich sehr gefielen... Leider ist es trotzdem nicht wirklich was geworden...
Im Endeffekt geht es um einen Geist, der einschläft und dabei von der Zerstörung der Menschenwelt träumt, woraufhin in Reaktion darauf natürlich auch die anderen Welten zerstört werden... Was kann man dazu weiter sagen? Ich denke, wenn diese Welt zerstört wird (wobei, wenn ich von Welt spreche, natürlich insgesamt gesehen nicht nur dieser Planet gemeint ist...), dann geht auch die Anderswelt unter- ebenso wie jede andere Welt das auch tun wird...
Das wollte ich mit diesem Gedicht ausdrücken...
Myr, Windwanderer
Myr - 14. Mai, 13:06
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